„Die Schließung ist für uns als Weltladen natürlich schade; trifft sie doch besonders Produzenten unseres Angebotes aus den Ländern des Südens“, betonte Katharina Knopp, Noch-Geschäftsführerin des Meppener Weltladens. „Sind sie doch auf den Absatz ihrer Produkte dringend angewiesen, da sie nicht auf Rettungsschirme, Zuschüsse oder Steuersenkungen seitens ihrer Regierungen hoffen können.“
Faire Bezahlung lässt Hersteller überleben
Denn die fair gehandelten Produkte werden zu Preisen verkauft, die über den sog. Weltmarktpreisen liegen und deren Mehrerlös nicht beim Zwischenhandel hängenbleibt. Den Herstellenden wird so ein Überleben von ihrer eigenen Hände Arbeit vor Ort ermöglicht. Hinzu kommen noch soziale und ökologische Kriterien, wie z.B. das Verbot von Kinderarbeit oder der ressourcenschonende Umgang mit Wasser, welche die fairen Produkte ausmachen.
Seit über 40 Jahren in Meppen
Im Meppener Weltladen, der seit über 40 Jahren im Gemeindehaus der Propstei ansässig ist, engagieren sich knapp 30 Ehrenamtliche regelmäßig für den Verkauf der Fairen Waren. Mit Aktionen über den Verkauf hinaus, wie z.B. der Teilnahme am emslandweiten Solidaritätsmarsch, dem Angebot an Schulen für Unterrichtseinheiten, der Gestaltung von Messen oder auch Kochabenden mit fair gehandelten Lebensmitteln, wird kontinuierlich auf das Anliegen des Fairen Handels aufmerksam gemacht. Dies war im letzten Jahr alles nicht möglich und so konzentrieren sich die Engagierten auf den Außer-Haus-Verkauf: Ein Lieferdienst ermöglicht aktuell nach Absprache die kontaktarme Zustellung von Produkten aus dem Meppener Weltladen. „Das sind häufig Kaffee, Tee, Honig aber auch Schokoladen, regionaler Apfelsaft und Gewürze“, betonte Katharina Knopp. „Gerne liefern wir auch Geschenkkörbe oder unsere bekannten Fair-Schenk-Boxen.“
Hohe Qualität und Transparenz
Die Kunden schätzen vor allem die Qualität der fair gehandelten Produkte und die Transparenz des Fairen Handels. Dafür sind sie gerne bereit ein wenig mehr zu zahlen, um so mit ihrem alltäglichen Einkauf zu einer Veränderung weltweiter, bis heute ungerechter Handelsstrukturen beizutragen.
3% Mwst. wurde gespendet
Die während der zweiten Jahreshälfte 2020 reduzierte Mehrwertsteuer gab der Meppener Weltladen nicht weiter, sondern spendete die Summe - gemeinsam mit vielen anderen Weltläden - in den Topf der Aktion „fairwertsteuer“. Damit werden aktuell besondere Hilfen für von Covid-19 betroffene Produzentengruppen geleistet.
Sobald die Geschäfte wieder öffnen dürfen, wird es auch in Meppen für und mit dem Fairen Handel weitergehen; allerdings unter ein wenig veränderten Bedingungen: Denn die langjährige Geschäftsführerin, Katharina Knopp, wird ihr umfassendes Engagement, zusammen mit einigen anderen ehrenamtlich Aktiven, im Sommer diesen Jahres beenden. Gesucht werden also Personen, die die anfallenden Tätigkeiten im Team übernehmen möchten. Zwei Aktive haben sich schon gefunden, die jedoch gerne noch weitere Engagierte im Kreis begrüßen würden, damit sich die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen lässt. Damit Fairer Handel auch nach der Pandemie in Meppen seinen Platz hat.
Domhof 12, 49716 Meppen, Tel.: 05931 / 88 18 88
meppener-weltladen@magenta.de
Mo, Mi, Do, Fr: 15.00 - 17.30 Uhr, Di: 9.00 – 12.00 Uhr