Früher wurde auf Kollegenebene zusammengearbeitet, jetzt kommt Elke Prinz als Chefin zur Arbeit. Diese neue Aufgabe ist gleichermaßen spannend wie anspruchsvoll. Doch zum Glück handelt es sich bei der Belegschaft um ein eingespieltes Team, so dass der Übergang mit all seinen Raffinessen und Herausforderungen gut zu meistern war, erinnert sich Prinz.
1995 begann sie ihre Ausbildung bei der Orthopädieschuhtechnik Goldschmidt zur Orthopädieschuhmacherin und absolvierte die Berufsausbildung mit der erfolgreich bestandenen Gesellenprüfung in Lübeck. Noch immer wird der Berufsschulunterricht in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt. Für die nördlichen Bundesländer von Schleswig-Holstein und Berlin über Niedersachsen bis Nordrhein-Westfalen findet der Berufsschulunterricht nach wie vor als Blockunterricht in der Hansestadt Lübeck statt. Der Beruf des Orthopädieschuhmachers ist äußerst vielseitig und umfasst sowohl grundlegende medizinische als auch vielfältige handwerkliche Aspekte.
Bereits vor ca. acht Jahren trat das Ehepaar Goldschmidt an Prinz heran und sprach erstmals über eine mögliche Betriebsübernahme. Daraufhin entschied Elke Prinz die Weiterbildung zur Orthopädieschuhmachermeisterin in Angriff zu nehmen und nach einer neunmonatigen Blockausbildung in Hannover kehrte sie 2015 als Meisterin zurück. Die Weichen waren gestellt. Am 01.05.2019 war es dann endlich soweit, der Betrieb öffnete unter dem Namen Orthopädieschuhtechnik Prinz seine Türen.
Das eingespielte Team sorgt nun weiterhin für die Fußgesundheit in Meppen und fertigt für Kunden aus dem gesamten Emsland, den angrenzenden Niederlanden und sogar aus Hamburg individuell angepasste orthopädieschuhtechnische Hilfsmittel an. Zum Leistungsumfang des Orthopädieschuhtechnikbetriebes zählt beispielsweise das Anfertigen von orthopädischen Maßschuhen, die Fertigung von speziellen Einlagen nach Maß für Kinder und Erwachsene sowie die Diabetesversorgung, Schuhzurichtung und Schuhreparaturen. Auch die fachkundige Beratung bei Bandagen und Orthesen der unteren Extremitäten zählt zu den Kompetenzen.
Neben einer neuen, modernen Optik im Ladengeschäft hat sich auch in der Werkstatt einiges getan. So hat Prinz nach der Übernahme in eine neue CNC Einlagenfräse investiert, die den 2D Scan des Fußes direkt verarbeitet und nach der Modellierung das Fräsen automatisch übernimmt.
Parallel zu der neuen Aufgabe als Inhaberin und Geschäftsführerin ist Elke Prinz auch Mutter einer fünfjährigen Tochter, so dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein wichtiges Thema ist. Zum Glück hat die junge Unternehmerin einen guten Rückhalt in der Familie und wird von ihrem Mann und den Eltern unterstützt. Ohne diese Stütze wäre die Gründung und Übernahme sicherlich nur schwer möglich gewesen, zumal das Geschäft montags bis freitags von 08:30 -17:00 Uhr und donnerstags bis 18:00 Uhr geöffnet hat. Umso wichtiger sind Familienzeit und Betriebsferien, um die Zeit mit der Familie entspannt genießen zu können erläutert Elke Prinz.
Dennoch: Ihre Entscheidung bereut sie keineswegs, denn im Tausch gewinnt sie viel. „Ich freue mich über das selbstbestimmte Arbeiten und den neuen Freiraum meine eigenen Ideen schmieden und verwirklichen zu können.“ Sie denke dabei auch an weitere Investitionen in Digitalisierung wie beispielsweise 3D-Scan & 3D-Druck.
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