Meppen. Am späten Sonntagnachmittag ist es soweit. Auf dem Betriebsgelände der Spedition BOLL führt Fuhrparkleiter Guido Tangen vor der Abfahrt eines Hilfsgütertransports nach Krakau eine letzte Kontrolle an seinem LKW durch. „Wir möchten mit der Kontrolle eine sichere Fahrt gewährleisten und unterwegs keine böse Überraschung erleben. Wir wissen, wie dringend die Hilfsgüter für die Ukraine benötigt werden“, zeigt sich Tangen motiviert für die mehr als 15-stündige Fahrt die vor ihnen liegt. So hat er in den Tagen zuvor Hilfsgüter, wie u.a. haltbare Nahrungsmittel, Hygieneartikel, Medikamente und Kleidung aus Osnabrück und vom Verein Helping Hands e.V. in Lathen abgeholt, um diese mit seinem Teamkollegen Johannes Borker in ein Lagerdepot in die Nähe von Krakau zu bringen. In den umkämpften Gebieten der Ukraine werden wichtige Medikamente und Lebensmittel knapp, Versorgungsketten werden unterbrochen. Beide haben sich sofort bereit erklärt, die Tour nach Polen zu übernehmen. „Wir haben selber Familie. Auch wenn wir im Vorfeld viel mit der Organisation des Transports zu tun hatten, wissen wir doch, dass wir hier einen sinnvollen Beitrag leisten, den Menschen in der Ukraine humanitäre Hilfe zukommen zu lassen“, so Tangen. Der mit etwa 14,5 Tonnen beladene Lkw + Anhänger wurde vom Unternehmen für den Hilfstransport zur Verfügung gestellt.
Nach fast 16 Stunden Fahrt und etwa 1.100 zurückgelegten Kilometern erreichen die beiden das Lagerdepot in Krzeszowice in der Nähe von Krakau. Dort werden sie bereits erwartet. Trotz der anstrengenden Fahrt die hinter ihnen liegt, lassen Tangen und Borker es sich nicht nehmen, die Hilfsgüter selbst abzuladen und erst danach in einem nahe gelegenen Hotel zur Ruhe zu kommen, um sich am darauffolgenden Tag wieder auf den Heimweg machen zu können. Nachdem die beiden Emsländer erschöpft aber zufrieden in der Nacht zu Mittwoch, nach einer reibungslosen Rückfahrt, das Betriebsgelände in Meppen erreichen, sind sie sich einig, dass sie erneut einen Hilfstransport übernehmen würden.